Geht wählen!

Diese Aufforderung rahmte das alljährlich stattfindende schulinterne Modell-Europaparlament am Goethe-Gymnasium ein, denn am 9. Mai 2024 findet die Wahl zum Europäischen Parlament statt, erstmals für alle ab 16!

Um sich dem zunächst sehr abstrakten Thema EU zu nähern und die Bedeutung der Wahlen zum Europäischen Parlament konkreter zu verstehen, haben die Schülerinnen und Schüler aller 10. Klassen jeweils Ausschüsse des Europäischen Parlaments im Sozialkundeunterricht simuliert. Dabei haben sie Resolutionen zu verschiedenen Schwerpunktthemen wie z. B. der europäischen Verkehrspolitik, dem Schutz der Ostsee und der Migration erarbeitet, die sie dann am 29. Januar 2024 in der Aula präsentiert, diskutiert und zur Abstimmung gestellt haben. Dabei konnten die zahlreichen Teilnehmer und Zuhörer zum Teil rhetorisch ausgefeilte Reden hören, jedoch auch Zeuge von weniger gelungenen Beiträgen werden. Dass nicht alle erarbeiteten Resolutionen den Anforderungen des Plenums standhalten konnten, spiegelte sich dann auch in den Abstimmungsergebnissen wider, nur zwei der sechs Resolutionen wurden angenommen. Dabei ist wieder einmal deutlich geworden, dass es keine einfachen Antworten auf komplexe politische Herausforderungen gibt und das Finden von Kompromissen notwendig aber kompliziert ist.

Besonders hervorzuheben ist jedes Jahr aufs Neue, dass das Projekt allein in der Hand der engagierten Schülerinnen und Schülern des 11. Jahrgangs liegt, die ein Jahr zuvor am deutschlandweiten MEP in Berlin und zum Teil auch im europäischen Ausland an weiteren Simulationen teilgenommen haben.
Daher gebührt der Dank für die Durchführung des gesamten Projektes und im Besonderen der gelungenen Plenarveranstaltung mit über 100 Schülerinnen und Schülern, die wieder einmal gezeigt hat, dass europäische Politik ein durchaus spannendes Thema sein kann, vor allem Finn Burmeister, Max Busse, Levin Deters, Thale Neubert, Jonathan Range, Jorinde Schönebeck, Leticia Seifert und Julian Voß.

Nicht vergessen werden darf dabei jedoch auch die Unterstützung der MEP-erfahrenen Schülerinnen der 12. Klasse Ana Dombrowitzki und Cora Klaffki.
Vielen Dank euch allen!

Ute Hillgruber
Projektverantwortliche

MEP 2023 in Berlin

Die Teilnehmer*innen am diesjährigen Modell Europaparlament grüßen das ganze Goethe-Gymnasium herzlich aus dem Bundesrat in Berlin!

„Eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine!“

Unter diesem Motto stand der 30. Januar 2023 für die Schülerinnen und Schüler aller 10. Klassen des Goethe-Gymnasiums. Wie für jeden 10. Jahrgang unserer Schule hieß es auch für sie: Plenardebatte des Modell Europaparlaments!

Dieses Mal hatten die Verantwortlichen aus den 11. und 12. Klassen sogar einen besonders feierlichen Rahme für die Eröffnung organisiert. Die Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Frau Bettina Martin, hat das MEP feierlich eröffnet. In ihrer Begrüßungsrede stellte sie die Bedeutung der Europäischen Union für die Jugend heraus und lobte das Engagement der Jugendlichen für das friedliche Zusammenleben der Nationen, das gerade in den aktuellen Zeiten wichtiger denn je sei.

Der erste Redner des Präsidiums der 11. Klassen, Ilja Baldauf, appellierte in seiner Rede ebenfalls an die Jugendlichen, sich für Frieden und den Erhalt der Demokratie zu engagieren und das auch in Auseinandersetzung miteinander. Er unterstrich seine Aufforderung mit dem Zitat des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt, wonach eine Demokratie, in der nicht gestritten werde, keine sei.

Musikalisch untermalt wurde die Eröffnung von der Bläserklasse 5, die am Ende der Eröffnung die Europahymne intonierte und die Anwesenden zum Mitsingen animierte.

Die im Sozialkundeunterricht vorbereiteten Resolutionen zu den Themen EU-Erweiterung, Lobbyismus, Umgang mit Autokratien, Kreislaufwirtschaft, Energiesicherheit und psychische Belastung Jugendlicher diskutierten die Abgeordneten in der Folge engagiert und überzeugend. Sie hielten Reden, die mal mehr, mal weniger rhetorisches Feuerwerk verbreiteten. Nicht alle vorbereiteten Resolutionen wurden in der jeweiligen Abstimmung vom Plenum angenommen, denn nur wer seine Ideen mit sachkundigen Argumenten verteidigte, konnte am Ende mit der Zustimmung der Mehrheit rechnen.

Zum Abschluss des Plenartages dankte das Präsidiumsmitglied Cora Klaffki allen Teilnehmer*innen für ihre rege Beteiligung an den Debatten des Tages. Sie appellierte weiterhin an die Schüler*innen, mit Blick auf antidemokratischen Strömungen auch innerhalb der EU sich für unsere gemeinsamen Werte einzusetzen und das Europa von morgen aktiv mitzugestalten.

Bei allen Beteiligten möchte ich mich für eine gelungene Veranstaltung und bei den Schüler*innen der 11. und 12. Klassen ebenfalls für ihre vorangehende Arbeit mit den 10. Klassen bedanken.

Ohne Euch, liebe Ana, liebe Cora, liebe Lilly, lieber Christopher, lieber Ilja, lieber Johann und lieber Anton, hätte es diesen MEP-Projektdurchlauf 2022/23 nicht gegeben!

U. Hillgruber
(Projektkoordinatorin MEP)

MEP Berlin 2022

Dieses Jahr wurde das erste Mal seit dreieinhalb Jahren das MEP (Modell Europa Parlament) in Berlin durchgeführt. Glücklich, endlich die Videokonferenzen losgeworden zu sein, hieß es für unsere Delegierten auf nach Berlin!

Das MEP ist ein Planspiel der Europaparlamentssitzungen, welches jährlich sowohl an Schule in ganz Deutschland, als auch auf nationaler und sogar internationaler Ebene durchgeführt wird. Wir, Ana Dombrowitzki und Johann Goetzke, durften dieses Jahr das nationale MEP in Berlin miterleben. Zusammen mit unserer Delegation bestehend aus uns, Kaspar Bahlmann, Ilja Baldauf, Lilly Marie Buchholz und Leonard Petters, haben wir als MV Finnland vertreten. Auch Anton Gaida ist als Ausschussvorsitz mitgereist.

Am Sonntag, dem 04.09.2022, sind wir mit dem Zug angereist. Unsere Zugfahrt haben wir natürlich ganz vorbildlich dafür genutzt, uns einen kleinen Geck zu überlegen, der uns vorstellt. Dieser hat definitiv Eindruck hinterlassen und war, passend zu unserem Gymnasium, natürlich nicht ganz unmusikalisch. Angekommen im Jugendgästehaus gab es für jeden erstmal Getränke und ein Stück Kuchen (für manche auch mehr als eins :)). Im Verlaufe des Abends sind auch alle Schüler aus den anderen Bundesländern angekommen und wir haben das erste Mal unsere Ausschüsse kennengelernt. Diese wurden gleich mit lustigen Gecks vorgestellt. Neben den Problemen der Kreislaufwirtschaft wurden auch der Welthunger, mentale Gesundheit, Biodiversität, Energiesicherheit, die Europawahlen und mögliche Eu-Erweiterungen thematisiert.

Den nächsten Tag haben wir für intensive Ausschusssitzungen genutzt und fleißig Resolutionen erarbeitet. Und dann ging es auch schon in die Plenardebatte: Es wurden Angriffs- und Verteidigungsreden gehalten und tatkräftig diskutiert. Mit vier Reden und diversen Wortbeiträgen hat Finnland rege Beteiligung gezeigt und wurde im Nachhinein sehr gelobt!

So schnell wie unsere Fahrt begonnen hat, war sie dann auch schon vorbei. Abschließend lässt sich sagen, dass wir uns, so den ganzen Tag im Anzug rumlaufend, ganz schön cool gefühlt haben und im Bundesrat zu sitzen, schon eine unvergessliche Erfahrung war. Auch die vielen gemeinsam verbrachten langen Abende und daraus resultierende kurze Nächte haben uns viel Freude bereitet. Zusätzlich hatten wir Gefallen daran, Sichtweisen anderer Menschen kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen. Die Freundschaften und Kontakte, die wir in dieser Zeit knüpfen durften, werden uns auf jeden Fall in der Zukunft noch bleiben.
Das MEP hat nicht nur unseren Horizont erweitert, sondern uns auch viel Freu(n)de bereitet. Definitiv eine Erfahrung, die es wert war, gemacht zu haben.

Ana Dombrowitzki & Johann Goetzke

Danke für das Wort!

Am 25. Mai hieß es für ca. 120 Schüler*innen der 10. Klassen in der Aula des Goethe-Gymnasiums nach zweijähriger Abstinenz endlich wieder:
Plenarsitzung des schulinternen Modell Europaparlaments!

Das bedeutet für die Schüler*innen an diesem Tag, eintauchen in die Welt der EU-Parlaments, debattieren, Reden halten, sich siezen, sich für das Wort bedanken und natürlich über die sechs Resolutionen der Klassen abstimmen.

Geleitet wurden die Debatten auch in diesem Jahr professionell von unserem Präsidium, besetzt mit zwei Schüler*innen aus dem 11. Jg., Anton Gaida und Lea Wegener, sowie einem Schüler aus der 12. Klasse, Josef Pribbernow.
Die Ausschussvorsitzenden Lilly Buchholz, Leonard Petters und Kaspar Bahlmann aus dem 11. Jahrgang unterstützten das Präsidium perfekt, so dass man am Ende des Tages wirklich festhalten kann, dass diese Veranstaltung von Schüler*innen für Schüler*innen organisiert und durchgeführt wird. Für diese Leistung gebührt den „Großen“ unsere höchste Anerkennung.

Aber auch die 10. Klässler verdienen ein Lob, denn die Debattenbeiträge und Reden zeugten zumeist von großem Engagement und guten Fachkenntnissen.
In diesem Jahr ging es dabei um das Verhältnis der EU zu China, einen europäischen Mindestlohn, den Umgang mit antidemokratischen Strömungen, die Gründung einer EU-Armee, die Gleichstellung der Geschlechter in Wirtschaft und Beruf und die Verringerung der Treibhausgase im Verkehr.
Die emotionalste Debatte löste wohl die Resolution zur Gleichstellung in Wirtschaft und Beruf aus. Hier prallten die Auffassung über die Notwendigkeit einer Frauenquote aufeinander.

Wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Jahrgang beim MEP, wenn es wieder heißt: Danke für das Wort!

U. Hillgruber

Nationales Modell Europaparlament 2022

MEP Delegation 22
MEP-Delegation 2022

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Die EU, ein Bund von 27 Staaten, der es Europa erlaubt, seine Interessen weltweit mit Stärke zu vertreten. Dass es an Zeit, Ausdauer und Arbeit bedarf, um einen Beschluss zu fassen, obgleich es zahlreiche Einzelinteressen gibt, durften acht Schüler der zehnten Klassen Ende März bei dem Nationalen Modell Europaparlament selbst erfahren. Dabei waren Themen wie Künstliche Intelligenz, eine Dekarbonisierung des Verkehrssektors, Reproduktionsmedizin und ein europäischer Umgang mit Autokratien Inhalt der Debatte. Jedes Bundesland entsendet dabei eine Delegation von bis zu 8 Schüler*innen in die Räumlichkeiten des Bundesrates. Das diesjährige Nationale MEP fand jedoch in einem Online-Format statt, das aber dennoch durchaus hitzige Debatten zuließ. Das Arbeiten fand dabei in thematischen Ausschüssen statt, in denen die Delegierten in den ersten Tagen eine Resolution zu spezifischen Themenbereichen erarbeiteten. Anschließend diskutierten 120 Delegierte aus ganz Deutschland diese Resolutionen in der Plenumsdiskussion und stimmten über diese ab. Politisch wurde die Woche durch Diskussionsrunden mit Politiker*innen wie Delara Burkhardt, Parlamentarierin des EU-Parlaments, und Anton Hofreiter, Vorsitzender des Ausschusses für die Angelegenheiten der EU im Bundestag, bereichert. Einblicke in die Realpolitik lenkten dabei den Blick von dem politischen Planspiel MEP zu neuen Problemen und Ansichten der Realität. Die Woche des MEPs fand durchweg positive Resonanz und gab, wie jedes Jahr, Jugendlichen einen Einblick in die Arbeit des einzigen direkt von den Bürger*innen gewählten Organs der EU.

Daniel Nagajew, 10.1; Delegierter AFET (Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten)
Ich durfte einen ersten Einblick in die Welt der Politik bekommen als Delegierter im MEP. Ich habe in meinem Ausschuss mit der Hilfe der engelsgleichen AVs und Factadvisor, inhaltliche Unterstützer, an einer Resolution für einen einheitlichen Umgang der EU mit Autokratien gearbeitet. Dabei habe ich mich in die Rolle eines Delegierten des EU Mitglieds Finnland hineinversetzt.
Durch verschiedene konstruktive Diskussionen mit meinen Mitdelegierten erarbeiteten wir in 2 Tagen eine gelungene Resolution. Abschließend haben wir diese im Plenum vorgestellt und verschiedene Angriffspunkte seitens anderer Delegierter zur Resolution entkräftet.
Ich konnte mich selbst politisch weiterbilden, neue Freunde finden und meine Überzeugungsfähigkeit verbessern.
Es war eine sehr besondere Erfahrung und ich lege jedem, der sich für Politik interessiert, ans Herz, am MEP teilzunehmen, wenn er die Chance dazu erhält.

Anton Gaida, 11.5; Ausschussvorsitzender AFET:
Ich durfte dieses Jahr den Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten, kurz AFET, zusammen mit meiner Mit-AV Charlotte Foertsch aus Hamburg leiten. Ich nahm bereits im vergangenen Jahr an dem Nationalen MEP als Delegierter teil und freute mich nun sehr, meinen vorherigen Ausschuss leiten zu dürfen. Die Ausschussarbeit war sehr bereichernd aufgrund des hohen inhaltlichen Niveaus und neuen Ansichten der Delegierten aus ganz Deutschland. Des Pudels Kern bei allen MEPs ist dabei ganz klar der Kontakt mit anderen politisch interessierten Jugendlichen, sich fortzubilden und selbstverständlich auch, sich argumentativ zu profilieren. Die Woche des MEPs war vor allem eine Woche ohne Zeit. Zeit in der nun ständig gearbeitet, kommuniziert und organisiert wurde. Aber es ist Zeit mit Freunden, Zeit, in der man Jugendlichen ermöglichte, eine Woche in eine völlig andere Welt, die Welt des MEPs, einzutauchen. Wie immer gilt aber auch hier: „Nach dem MEP, ist vor dem MEP.“ Und so freue ich mich sehr darauf, als Teil des Präsidiums die Diskussionen des schulinternen MEPs am Goethe-Gymnasium im Mai mitleiten und bereits in der nächsten Woche an einem internationalen MEP in Luxemburg teilnehmen zu dürfen.

Weitere Teilnehmer*innen aus den 10. Klassen:
Cora Klaffki, Sophie Zhuckowetz, Johann Goetzke, Yanis Prestin, Christopher Farys, Ilja Baldauf, Ana Dombrowitzki (leider erkrankt)

100 Jugendliche auf dem Weg nach Europia- Das MEP 2021 -

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„Beim Blick in die Zeitungen könnte man glauben, die EU befinde sich in einem ständigen Krisenmodus. Diese Herausforderungen sollten aber kein Grund dafür sein, die EU als Konzept aufzugeben, sondern Ansporn, die EU zu verbessern.“ Mit diesem Appell eröffnete Präsident Moritz aus Hamburg das 22. Modell Europa Parlament Deutschland 2021 (MEP). 

Beim Corona bedingt zweiten Online-MEP 2021 konnten eine Woche lang vom 5. bis 12. September 16 Schulgruppen aus allen Bundesländern in die Rolle von EU-Abgeordneten schlüpfen und so Europa hautnah erleben und mitgestalten.

Nicht ohne Grund war das Motto des diesjährigen Modell Europa Parlaments „My Europia“-  ein Wortspiel, dass sich auf das Buch „Utopia“ bezieht, einen 500 Jahre alten Klassiker der Politischen Ideenbildung von Thomas Morus. Denn beim MEP geht es um mehr als „nur“ Europa. Es geht darum, Vision und Realität in Einklang mit den eigenen politischen Überzeugungen zu bringen und andere daran teilhaben zu lassen. Daraus entsteht dann in jeder MEP Sitzung von Neuem etwas „Unerhörtes“.

Die 100 Delegierten ließen also eine Woche lang ihren Ideen freien Lauf und setzen sich für eine fortschrittliche, visionäre Politik ein, um die Fragen zu beantworten: Wie kann sich das Leben in der EU nachhaltig verbessern? Wie wollen wir idealerweise in der Zukunft unseren Alltag bestreiten, damit er für alle Menschen, aber auch Tiere und Pflanzen lebenswert ist? Wie können die Bürger:innen dabei abgeholt werden?

Als Einstieg sprach sich die neue MEP Vereinsvorsitzende Delara Burkhardt (SPD, 28 Jahre alt und seit 2019 Mitglied im Europäischen Parlament) in der Diskussionsrunde mit den Jugendlichen für eine demokratische EU aus, die sich Schritt für Schritt auch zu den Vereinigten Staaten von Europa weiterentwickeln sollte. Sie habe schon früh mit 15 Jahren erkannt, dass man nur in Parteien Politik wirklich mitgestalten könne. Auch Rainer Wieland, Vizepräsident des Europäischen Parlaments, schilderte, wie er bereits in jungen Jahren zur Politik gefunden hat. Sein Bekenntnis zum Wahlrecht ab 16 viel dann aber zwiespältig aus. Das „Ja-aber“ bezog er auf die Strafmündigkeit, die dann auch auf 16 herabgesetzt werden müsste.

Im Mittelpunkt des MEP standen aber die Debatten der Jugendlichen zu den acht Ausschussthemen: Dabei gingen die Delegierten in ihrer Rolle als Parlamentarier vollkommen auf. Sie appellierten an die Verantwortung als Weltbürger, forderten einen staatsspezifischen Mindestlohn in allen Mitgliedstaaten und schlugen die Gründung einer Europäischen Zentrale für politische Bildung vor. Und auch auf die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre konnten sie sich am Ende einigen.

Sie nutzen die Möglichkeiten der parlamentarischen Geschäftsordnung, stellten Änderungsanträge und zitierten in ihren Reden Staatslenker, Dichter und Denker wie Immanuel Kant, Johann-Wolfgang von Goethe oder Jean-Claude Juncker. In 10 Stunden Debatte haben die Jugendlichen so die Grundlage für ihr Europia gelegt. Viele gaben in der Evaluation an, glücklich über ihren Mut zu sein, eine Rede vor den fast 100 Mitdelegierten gehalten zu haben. Auch unsere beteiligten Goethe-Schüler:innen Lea Wegener, Anton Gaida und Josef Pribbernow zeigten sich begeistert vom Projekt und werden zum Jahresende unser schulinternes MEP als Präsidenten anleiten und so den MEP-Spirit an hoffentlich alle 10. Klässler unserer Schule weitergeben können.

Auch die beiden MEP Präsident:innen Carlotta (Potsdam) und Timo (Kirchheim bei München) bezogen sich in ihren abschließenden Reden auf ihre eigene MEP-Biografie und ermutigten die Teilnehmenden, sich politisch zu engagieren. „Europa ist nicht perfekt, und die EU macht auch nicht alles richtig, aber das Wichtigste, für Frieden zu sorgen, das macht sie richtig!“ „Nutzt Eure Stimme und seid das Zünglein an der Waage für ein besseres „Europia“.

Das Projekt ist Teil des von Erasmus plus geförderten EU-Jugenddialogs. Das bedeutet, dass die MEP-Resolution zum Thema Jugend tatsächlich den Weg nach Brüssel in den Rat der Jugendminister nehmen wird. Das MEP ist damit eine konkrete Möglichkeit für die jungen Menschen, mitzureden.  Beim kommenden Mal dann gerne wieder in Berlin in Präsenzform.

Christopher Lucht / leicht ergänzt von U. Hillgruber

Modell Europa Parlament 2021:

Geht die EU etwa baden?

Damit das nicht passiert, arbeiten drei hochmotivierte Delegierte und ein Ausschussvorsitzender in dieser Woche intensiv mit beim diesjährigen digitalen Modell Europaparlament.

Anton Gaida, Miriam Rakel und Lea Wegener aus dem 11. Jahrgang und Josef Pribbernow aus der 12 werden sich in den folgenden Tagen intensiv mit den Themen Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und China, Bedrohung der Rechtsstaatlichkeit innerhalb der EU, Klimapolitik und Künstliche Intelligenz auseinandersetzen, dazu Resolutionen verfassen, diese diskutieren und verabschieden.

Ein Höhepunkt der Woche wird zudem die Fishbowl-Diskussion mit dem Vizepräsidenten des EU-Parlaments Rainer Wieland sein.

Wir wünschen den Teilnehmenden spannende Diskussionen mit den Mitdelegierten aus dem ganzen Bundesgebiet.

Schön, dass ihr MV vertretet!