Stolpersteine in Schwerin
„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ – Gunter Demnig
Am 13. Oktober 2025 gingen wir, die Klasse 10.1, in die Altstadt von Schwerin, um uns über die Stolpersteine und somit die Opfer des zweiten Weltkriegs zu informieren. Doch was sind Stolpersteine überhaupt? Stolpersteine sind kleine Betonwürfel mit einer Messingplatte, die von dem Künstler Gunter Demnig in den Gehweg vor dem letzten frei gewählten Wohnort einiger NS-Opfer eingelassen werden, um an deren Namen und Schicksal zu erinnern.

Bei unserer Exkursion fiel uns auf, wie verschieden die Opfer waren. Am Anfang erwarteten wir vor allem über jüdische Opfer zu lernen, jedoch erfuhren wir auch über die Geschichten von Menschen wie Elisabeth Eggersh. Diese wurde aufgrund ihrer Diagnose von Schizophrenie 1934 zwangssterilisiert und verstarb drei Tage nach der Operation an deren Folgen. Weitere Opfergruppen beinhalteten abgesehen von psychisch und physisch gehandicapten Personen ebenfalls Mitglieder der LGBTQIA+ Community sowie, so genannte Asoziale (bettelnde, arbeitslose, oder süchtige Personen).

Ebenfalls überrascht waren wir von dem Fakt, dass nicht alle Opfer, deren Stolpersteine wir besucht haben, durch die Hand des Nationalsozialismus gestorben sind. Ein Beispiel dafür wäre Annemarie Kychenthal, die mit ihrer Familie 1939 nach Chile emigriert ist, um der Verfolgung zu entkommen.

In Schwerin gibt es momentan insgesamt 94 dieser Stolpersteine und während die Idee sehr gut ist, um Aufmerksamkeit auf die Verbrechen des Nationalsozialismus zu lenken, gibt es einige Kritikpunkte an der Umsetzung. Zum einen wird die Platzierung am Boden kritisiert, da die Opfer quasi „mit Füßen getreten werden.“ Des Weiteren wird bei der Beschriftung der Denkmäler oft nationalsozialistisches Vokabular verwendet, welches nicht richtig erläutert wird. Zudem gibt es Anschuldigungen, der Künstler würde sich an dem Leiden der Personen bereichern. Dies verneint Gunter Demnig jedoch.
Insgesamt empfand unsere Klasse die Exkursion als sehr lehrreich und spannend. Die App „Stolpersteine Digital“ ist eine große Hilfe und auf jeden Fall weiter zu empfehlen, da sie sowohl viele weitere Informationen beisteuert, als auch eine Putzanleitung und die Möglichkeit eine digitale Kerze anzuzünden bietet.
Quellen:
https://apps.apple.com/de/app/stolpersteine-digital/id1660604411
https://www.instagram.com/reel/DJlq-vDMPHr/?igsh=d3JvN3NlamZycG1z
https://share.google/5AT4jeurjxhf3qIAo
https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Stolpersteine-erinnern-an-Opfer-des-Nationalsozialismus,stolpersteine123.html#:~:text=%22Mit%20dem%20Kopf%20und%20dem,Kopf%20und%20mit%20dem%20Herzen.%22