„Jenseits der Stille”Ein Tanztheater anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des KZ Wöbbelin

„Die Erinnerung ist wie das Wasser: Sie ist lebensnotwendig und sie sucht sich ihre eigenen Wege in neue Räume und zu anderen Menschen. Sie ist immer konkret: Sie hat Gesichter vor Augen, und Orte, Gerüche und Geräusche. Sie hat kein Verfallsdatum und sie ist nicht per Beschluss für bearbeitet oder für beendet zu erklären.“

Noach Flug, Auschwitz-Überlebender

In der vergangenen Woche erlebte die Company des Tanztheaters Lysistrate eine ganz besondere Premiere. Erstmalig fand auf dem ehemaligen Lagergelände des KZ Wöbbelin eine Theateraufführung statt. Inspiriert vom historischen Ort, seiner Atmosphäre und dem Wissen um  seine Vergangenheit starteten die jugendlichen Tänzerinnen eine Suchbewegung für eine künstlerische Form der Erinnerungskultur.

Tanz kann dabei auf besondere Weise Situationen, die Sprachlosigkeit und Ergriffenheit auslösen, aufgreifen und das Publikum in seinen Sog ziehen. Entstanden ist das Stück „Jenseits der Stille“, in dem die Jugendlichen ihre emotionalen Eindrücke tänzerisch verarbeiten haben. Die Aufführung am historischen Ort war sowohl für die Darstellerinnen als auch das Publikum ein sehr emotionales Erlebnis.

Diese Produktion reiht sich ein, in eine langjährige Zusammenarbeit des Tanztheaters Lysistrate mit den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin.